Wermut: Das bittere Heilkraut

 

Name und Zugehörigkeit

 

Der Wermut (Artemisia absinthium) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch.

 

Geschichte

 

Der Wermut ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Bereits die alten Ägypter, Griechen und Römer nutzten ihn zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsstörungen und Fieber.

 

Beschreibung

 

Der Wermut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Der Stängel ist aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind lanzettlich und am Rand gezähnt. Die Blüten sind gelb und stehen in einem körbchenförmigen Blütenstand zusammen. Sie blühen von Juli bis September. 

 

Wachstum

 

Der Wermut wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf nährstoffreichen Böden. Er ist winterhart und kann bis zu 20 Jahre alt werden.

 

Sammlung und Verwendung

 

Die Blätter und Blüten des Wermuts werden in den Monaten Juli bis September gesammelt. Sie sollten an einem sonnigen Tag geerntet werden, wenn die Blätter und Blüten vollständig ausgereift sind. Die Blätter und Blüten können frisch verwendet werden oder zu Tee, Tinkturen oder Salben verarbeitet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

 

Der Wermut enthält verschiedene Inhaltsstoffe, die für seine heilende Wirkung verantwortlich sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Thujon als ätherisches Öl, das bitter, krampflösend und entzündungshemmend wirken kann.
  • Flavonoide, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben können

Anwendungsmöglichkeiten

 

Der Wermut wird vor allem bei folgenden Beschwerden angewendet:

  • Magen-Darm-Beschwerden, da der Wermut  krampflösend und verdauungsfördernd wirken und somit bei Magen-Darm-Krämpfen, Blähungen und Verstopfung eingesetzt werden kann.
  • Verdauungsstörungen, weil Wermut appetitanregende und verdauungsfördernde Eigenschaften haben und deswegen bei Appetitlosigkeit, Sodbrennen und Übelkeit verwendet werden kann.
  • Fieber, indem Wermut eine schweißtreibende und fiebersenkende Wirkung haben.

Rezepte

 

Wermut-Tee

 

Zutaten, die für die Zubereitung eines Tees aus Wermut benötigt werden:

  • 1 TL Wermutblätter
  • 250 ml heißes Wasser

Die Wermutblätter in das heiße Wasser geben und 10 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen und trinken.

 

Wermut-Tinktur

 

Zutaten, die für die Herstellung einer Tinktur aus Wermut verwendet werden können:

  • 100 g Wermutblätter
  • 500 ml hochprozentiger Alkohol (40-70 %)

Die Wermutblätter in den Alkohol geben und an einem dunklen, kühlen Ort 4-6 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und in Tropfflaschen abfüllen.

 

Wermut-Salbe

 

Zutaten, die bei der Herstellung einer Salbe aus Wermut zum Einsatz kommen können:

  • 50 g Wermutblätter
  • 100 g Olivenöl
  • 20 g Bienenwachs

Die Wermutblätter in das Olivenöl geben und in einem Wasserbad bei schwacher Hitze 2 Stunden ziehen lassen. Das Öl abseihen und das Bienenwachs darin schmelzen. Die Wermutsalbe in ein Glasgefäß abfüllen und abkühlen lassen.

 

Risiken und Nebenwirkungen

 

Der Wermut ist in der Regel gut verträglich. Bei innerlicher Anwendung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Übelkeit kommen. Schwangere und stillende Frauen sollten den Wermut nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.