Schnittlauch (Allium schoenoprasum) als Heilkraut

 

Schnittlauch ist nicht nur eine leckere Zutat in der Küche, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Darauf wird im folgenden Steckbrief näher eingegangen.

 

Name

 

Schnittlauch ist eine heimische Pflanze aus der Familie der Amaryllidaceae. Ihr lateinischer Name ist Allium schoenoprasum.

 

Geschichte

 

Schnittlauch ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Bereits in der Antike wurde er zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungen und Fieber eingesetzt. In Deutschland ist Schnittlauch seit dem Mittelalter bekannt.

 

Beschreibung

 

Schnittlauch ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bis zu 30 cm hoch werden kann. Sie hat einen kurzen, fleischigen Wurzelstock und einen aufrechten, unverzweigten Stängel. Die Blätter sind länglich-lanzettlich und haben einen zarten, würzigen Geschmack. Die Blüten sind weiß und blühen im Mai und Juni.

 

Schnittlauch wächst häufig an Waldrändern, in Gärten und auf Wiesen. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Schnittlauch ist winterhart und vermehrt sich durch Samen oder durch Teilung.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Blätter des Schnittlauchs können das ganze Jahr über geerntet werden. Die Blüten werden im Mai und Juni geerntet.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Die Blätter des Schnittlauchs enthalten unter anderem Antioxidantien, die Vitamine A, C und K, sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Eisen. Sie enthalten außerdem Schwefelverbindungen, die für den typischen Geschmack verantwortlich sind. So kann Schnittlauch eine verdauungsfördernde, blutreinigende und harntreibende Wirkung haben.

 

Anwendung

  • Da Schnittlauch die Produktion von Verdauungssäften anregt, kann er Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall, Verstopfung und Magenschmerzen lindern.
  • Aufgrund der enthaltenen Schwefelverbindungen kann Schnittlauch die Leber bei der Entgiftung des Blutes unterstützen.
  • Wegen seiner harntreibenden Eigenschaften kann Schnittlauch die Nierentätigkeit anregen und damit bei Blasenentzündungen und Wassereinlagerungen helfen.
  • Weil Schnittlauch wegen der enthaltenen Antioxidantien und des Vitamins C das Immunsystem stärkt, kann er bei Erkältungen oder Fieber helfen. 

Rezepte

  • Schnittlauch-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Schnittlauchblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Schnittlauch-Abkochung: 1 Esslöffel getrocknete Schnittlauchblätter mit 200 ml Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Schnittlauch-Tinktur: 50 g getrocknete Schnittlauchblätter mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 4 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen.

Warnhinweis

 

Schnittlauch ist in der Regel gut verträglich. Bei übermäßigem Verzehr kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.