Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

 

Name

 

Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist eine Pflanze aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Die lateinische Bezeichnung leitet sich von den griechischen Wörtern "aesculus" für "Eiche" und "hippocastanum" für "Pferdekastanien" ab.

 

Geschichte

 

Die Rosskastanie ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Sie wurde bereits von den Griechen und Römern verwendet. In der Hildegard von Bingens Kräuterbuch wird die Rosskastanie als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden empfohlen, darunter Venenleiden, Geschwüre und Wunden.

 

Beschreibung

 

Die Rosskastanie ist ein großer, sommergrüner Baum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann. Der Stamm ist graubraun und gefurcht. Die Blätter sind handförmig zusammengesetzt und bestehen aus fünf bis sieben eiförmigen Blättchen. Die Blüten sind weiß oder rosa und stehen in großen, aufrechten Rispen. Die Früchte sind kugelförmige Kapseln, die jeweils eine bis drei glänzende, braune Nüsse enthalten. Die Rosskastanie blüht von Mai bis Juni.

 

Die Rosskastanie ist in Südosteuropa und Westasien heimisch. Sie wird jedoch auch in vielen anderen Teilen der Welt, darunter auch in Deutschland, als Zierbaum angepflanzt. Die Rosskastanie bevorzugt einen sonnigen Standort und einen nährstoffreichen Boden. Sie ist winterhart und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die Rosskastanie vermehrt sich durch Samen oder durch Wurzelsprosse.

 

Ernte

 

Die Früchte der Rosskastanie werden von September bis Oktober geerntet. Sie sollten an einem sonnigen Tag gesammelt werden, wenn sie reif sind. Die Früchte werden getrocknet und können dann für die Herstellung von Heilmitteln verwendet werden.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Zu den Inhaltsstoffen der Rosskastanie zählen Flavonoide, wie Aescin, Saponine und Triterpene. Die Rosskastanie bietet eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile. Dazu gehören unter anderem ihre venenstärkende, ödemhemmende, blutgerinnungshemmende, entzündungshemmende, schmerzlindernde, antioxidative Wirkung.

 

Anwendung

 

Die Rosskastanie kann bei verschiedenen Beschwerden verwendet werden, darunter fallen Venenleiden, wie Krampfadern, Veneninsuffizienz und Hämorrhoiden und Ödeme. Auch bei Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen kann sie eingesetzt werden. Darüber hinaus kann die Rosskastanie im Fall von Entzündungen, aber auch Schmerzen sowie bei der Wundheilung helfen.

 

Rezepte

  • Tee: 1 Teelöffel getrocknete Rosskastanienfrüchte mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Abkochung: 1 Esslöffel getrocknete Rosskastanienfrüchte mit 250 ml Wasser aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen.
  • Tinktur: 50 g getrocknete Rosskastanienfrüchte mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 2 Wochen ziehen lassen.

Mögliche Nebenwirkungen

 

Die Rosskastanie ist in der Regel gut verträglich. Bei hohen Dosierungen kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Die Rosskastanie sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.