Quendel (Thymus serpyllum)

 

Name

 

Quendel ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die lateinische Bezeichnung ist Thymus serpyllum.

 

Geschichte

 

Quendel ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Er wurde bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern verwendet. In der Hildegard von Bingens Kräuterbuch wird Quendel als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden empfohlen, darunter Erkältungen, Husten, Verdauungsbeschwerden und Hauterkrankungen.

 

Beschreibung

 

Quendel ist eine krautige Pflanze, die bis zu 30 cm hoch wird. Sie hat einen vierkantigen, verholzten Stängel. Die Blätter sind klein, oval und grünlich-grau. Die Blüten sind klein und rosa oder lila. Quendel blüht von Juni bis September.

 

Quendel wächst häufig auf trockenen, sonnigen Flächen, wie z. B. an Wiesenrändern, in Laubwäldern oder auf Trockenrasen. Er ist einjährig und winterhart. Quendel vermehrt sich durch Samen oder durch Teilung.

 

Ernte

 

Die Blätter und Blüten von Quendel werden von Juni bis September geerntet. Sie sollten an einem sonnigen Tag gesammelt werden, wenn die Pflanze in voller Blüte steht. Die Blätter und Blüten werden getrocknet und können dann für die Herstellung von Heilmitteln verwendet werden.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Quendel enthält eine Reihe von Inhaltsstoffen, die für seine heilende Wirkung verantwortlich sind. Dazu gehören unter anderem ätherische Öle, wie Thymol und Carvacrol, Flavonoide und Saponine. Auch wegen dieser Inhaltsstoffe kann Quendel eine entzündungshemmende, antibakterielle, antimykotische, verdauungsfördernde, hustenstillende, bronchialentspannende sowie hautheilende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Quendel kann im Fall von Erkältungen oder grippalen Infekten lindernd wirken, was Heiserkeit, Husten und sogar Bronchitis mit einschließt. Auch kann er bei Verdauungsbeschwerden bis hin zu Magen-Darm-Infektionen oder Darmparasiten helfen. Darüber hinaus kann Quendel bei Hauterkrankungen, wie Akne, Ekzeme und Wunden, angewendet werden.

 

Rezepte

  • Tee: 1 Teelöffel getrocknete Quendelblätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Abkochung: 1 Esslöffel getrocknete Quendelblätter mit 250 ml Wasser aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen.
  • Kompresse: 1 Esslöffel getrocknete Quendelblätter mit 100 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Blätter abseihen und die warme Flüssigkeit auf die betroffene Stelle auftragen.
  • Tinktur: 50 g getrocknete Quendelblätter mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 2 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und in ein dunkles Gefäß füllen.

Potentielle Nebenwirkungen

 

Quendel ist in der Regel gut verträglich. Bei hohen Dosierungen kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Quendel sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.