Löwenzahn (Taraxacum officinale) als Heilkraut

 

Name

 

Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die lateinische Bezeichnung "officinale" bedeutet "für den Gebrauch in der Apotheke" und weist darauf hin, dass Löwenzahn bereits seit langem als Heilpflanze verwendet wird.

 

Geschichte

 

Löwenzahn ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch und wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. In der Antike wurde er unter anderem zur Behandlung von Gelbsucht, Leber- und Gallenbeschwerden eingesetzt. In der Volksmedizin wird Löwenzahn auch bei Verdauungsbeschwerden, Hauterkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet.

 

Beschreibung

 

Löwenzahn ist eine 10 bis 30 Zentimeter hohe Pflanze mit einem langen, fleischigen Wurzelstock. Die Stängel sind aufrecht und kahl. Die Blätter sind tief eingeschnitten und ähneln einer Löwenmähne, daher der Name. Die Blüten sind gelb und blühen von April bis Oktober. Nach der Blüte bilden sich die typischen Pusteblumen, die durch den Wind verbreitet werden.

 

Löwenzahn ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, wie z. B. Wiesen, Weiden, Gärten und Brachflächen. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist winterhart. Löwenzahn vermehrt sich durch Samen und Wurzelausläufer.

 

Ernte und Verwendung

 

Die Wurzeln, Blätter und Blüten des Löwenzahns können für Heilzwecke verwendet werden. Die Wurzeln werden im Herbst oder Frühjahr geerntet, die Blätter und Blüten können während der gesamten Blütezeit gesammelt werden.

 

Inhaltsstoffe

 

Löwenzahn enthält unter anderem Bitterstoffe, Flavonoide, Saponine und Inulin. Diese Inhaltsstoffe haben eine entzündungshemmende, harntreibende, verdauungsfördernde und immunstärkende Wirkung.

 

Anwendungen

 

Löwenzahn kann bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden. Dazu zählen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall. Auch kann Löwenzahn bei Leber-, Gallen- oder Nierenbeschwerden helfen. Darüber hinaus kann Löwenzahn bei Hauterkrankungen (u.a. Akne, Ekzeme) sowie im Fall einer Immunschwäche unterstützend wirken.

 

Rezepte

  • Löwenzahn-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Löwenzahn-Blätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen.
  • Löwenzahn-Saft: 50 g frische Löwenzahn-Blätter mit 250 ml Wasser pürieren und durch ein Sieb streichen.
  • Löwenzahn-Tinktur: 50 g getrocknete Löwenzahn-Blätter mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 2 Wochen ziehen lassen.

Risiken und Nebenwirkungen

 

Löwenzahn ist in der Regel unbedenklich. In seltenen Fällen kann es bei Allergikern zu Hautreaktionen kommen. Bei einer Schwangerschaft oder Stillzeit sollte Löwenzahn nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden.