Die Linde (Tilia platyphyllos) als Heilkraut

 

Name

 

Die Linde, auch Sommerlinde genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Ihre lateinische Bezeichnung lautet Tilia platyphyllos. Sie gehört zur Familie  Malvaceae sowie zur Gattung Tilia.

 

Geschichte

 

Die Linde wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Bereits in der Antike war sie bekannt und wurde unter anderem zur Behandlung von Erkältungen, Husten und Schlafstörungen eingesetzt. In Deutschland ist die Linde seit dem Mittelalter ein beliebtes Heilmittel.

 

Die Linde wird auch in der Literatur erwähnt. So wird sie in der Bibel als Baum des Lebens bezeichnet und in Goethes "Faust" wird sie als Ort der Ruhe und Erholung geschildert.

 

Beschreibung

 

Die Linde ist ein sommergrüner Baum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann. Sie hat einen breiten, ausladenden Kronenaufbau. Die Blätter sind herzförmig und haben einen gesägten Rand. Die Blüten sind weiß und duften stark. Sie blühen von Juni bis Juli.

 

Die Linde bevorzugt einen sonnigen oder halbschattigen Standort und einen frischen, humosen Boden. Sie ist ein sommergrüner, mehrjähriger Baum, der winterhart ist. Die Linde vermehrt sich durch Samen oder durch Teilung.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Blüten der Linde werden in der Regel von Juni bis Juli gesammelt. Sie sollten an einem sonnigen Tag geerntet werden, wenn sie vollständig geöffnet sind. Die Blüten werden getrocknet und können dann für die Herstellung von Tees, Abkochungen oder Tinkturen verwendet werden.

 

Inhaltsstoffe

 

Die Blüten der Linde enthalten unter anderem Schleimstoffe, Flavonoide, Triterpene sowie ätherische Öle. Dabei können die Schleimstoffe beruhigend und entzündungshemmend wirken, die Flavonoide antioxidative wie antibakterielle Eigenschaften haben und die Triterpene eine entzündungshemmende wie schmerzlindernde Wirkung haben. Darüber hinaus können die ätherischen Öle krampflösend und beruhigend wirken.

 

Anwendung

 

Lindenblüten können zur Behandlung von Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt werden. Auch können sie bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. Darüber hinaus können sie im Fall von Erkältungskrankheiten, Husten und Halsschmerzen lindernd wirken.

 

Rezepte

  • Lindenblütentee: 1 Teelöffel Lindenblüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Lindenblüten-Abkochung: 2 Teelöffel Lindenblüten mit 200 ml Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Lindenblüten-Kompresse: 2 Esslöffel Lindenblüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Die abgekühlte Flüssigkeit in ein Tuch geben und auf die betroffenen Stellen legen.
  • Lindenblüten-Tinktur: 50 g Lindenblüten mit 500 ml Alkohol (40%) übergießen und 2 Wochen ziehen lassen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.

Risiken und Nebenwirkungen

 

Lindenblüten gelten als unbedenklich. Bei Überdosierung können jedoch Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Schwangere und stillende Frauen sollten Lindenblüten nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.