Liebstöckel - Das Maggikraut als Heilpflanze

 

Liebstöckel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet ist. Sie ist auch in der Küche als Würzkraut beliebt. Liebstöckel hat jedoch auch eine lange Tradition als Heilpflanze wegen ihrer entzündungshemmenden, wärmenden und verdauungsfördernden Wirkung.

 

Namensgebung und Familie

 

Der wissenschaftliche Name von Liebstöckel lautet Levisticum officinale. Er leitet sich aus dem lateinischen Wort "levis" ab, was "leicht" bedeutet. Dies bezieht sich auf den milden Geschmack der Pflanze. Liebstöckel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie wird auch als Maggikraut oder Selleriewurz bezeichnet 

 

Geschichte

 

Liebstöckel wurde bereits in der Antike als Heilpflanze verwendet. So wurde er bereits von den Griechen und Römern zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Nierenbeschwerden und Rheuma eingesetzt. Im Mittelalter war Liebstöckel ebenfalls ein beliebtes Heilmittel. Er wurde unter anderem zur Stärkung der Verdauung, Anregung der Nierentätigkeit und Linderung von Menstruationsbeschwerden verwendet.

 

Beschreibung

 

Liebstöckel kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Die Pflanze hat einen kräftigen, verzweigten Stängel und große, gefiederte Blätter. Die Blüten sind weiß oder hellgelb und in Dolden angeordnet. Liebstöckel blüht von Juni bis August.

 

Liebstöckel ist eine winterharte Pflanze, die an sonnigen bis halbschattigen Standorten wächst. Sie bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden. Liebstöckel kann durch Samen oder Teilung vermehrt werden.

 

Sammlung und Ernte

 

Für Heilzwecke werden die Blätter, die Wurzeln und die Samen von Liebstöckel verwendet. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden. Die Wurzeln werden im Herbst geerntet und getrocknet. Die Samen werden im Sommer geerntet.

 

Inhaltsstoffe

 

Liebstöckel enthält unter anderem als Inhaltsstoffe ätherische Öle,die hauptsächlich aus Alkylphthalide bestehen, Bitter- wie Gerbstoffe, Flavonoide sowie Vitamin C. Damit kann Liebstöckel eine entzündungshemmende, kräftigende, verdauungsfördernde und harntreibende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Liebstöckel kann bei Magen-Darm- und Verdauungsbeschwerdeneingesetzt eingesetzt werden. Auch kann es bei Entzündungen der Harnwege und der Blase sowie Menstruationsbeschwerden helfen.

 

Rezepte

  • Liebstöckeltee: 1 Teelöffel getrocknete Liebstöckelblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Liebstöckelabkochung: 1 Esslöffel getrocknete Liebstöckelwurzeln mit 250 ml Wasser zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Liebstöckelkompresse: Frische Liebstöckelblätter waschen und auf die betroffene Stelle legen.
  • Liebstöckeltinktur: 100 g getrocknete Liebstöckelwurzeln mit 500 ml Alkohol (40%) ansetzen und 14 Tage ziehen lassen.

Risiken und Nebenwirkungen

 

Liebstöckel ist in der Regel gut verträglich. Bei hohen Dosierungen können jedoch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Schwangere und stillende Frauen sollten Liebstöckel nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.