Gundermann: Das vielseitige Heilkraut

     

    Name und Zugehörigkeit

     

    Der Gundermann (Glechoma hederacea) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er ist in Europa, Asien und Afrika heimisch.

     

    Geschichte

     

    Der Gundermann ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Bereits die alten Griechen und Römer nutzten ihn zur Behandlung von Wunden, Husten und Durchfall.

     

    Beschreibung

     

    Der Gundermann ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 20 cm hoch werden kann. Der Stängel ist kriechend und wurzelnd. Die Blätter sind rundlich-herzförmig und am Rand leicht eingekerbt. Die Blüten sind blauviolett und stehen in einem ährenförmigen Blütenstand zusammen. Sie blühen von April bis Juni.

     

    Wachstum

     

    Der Gundermann wächst an schattigen bis halbschattigen Standorten auf nährstoffreichen Böden. Er ist winterhart und kann bis zu 20 Jahre alt werden.

     

    Sammlung und Verwendung

     

    Die Blätter und Blüten des Gundermanns können von April bis Juni gesammelt werden. Sie sollten an einem sonnigen Tag geerntet werden, wenn die Blätter frisch und knackig sind. Die Blätter und Blüten können roh verzehrt werden oder zu Tees, Salben oder Tinkturen verarbeitet werden.

     

    Inhaltsstoffe und Wirkung

     

    Der Gundermann enthält verschiedene Inhaltsstoffe, die für seine heilende Wirkung verantwortlich sind. Dazu gehören unter anderem:

    • Aucubin als Bitterstoff, der entzündungshemmend und antibakteriell wirkt.
    • Flavonoide, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben.
    • Saponine, die schleimlösend und hustenstillend wirken können.

    Anwendungsmöglichkeiten

     

    Der Gundermann wird vor allem bei folgenden Beschwerden angewendet:

    • Erkältungskrankheiten, indem der Gundermann schleimlösend und hustenstillend und somit bei Erkältungskrankheiten wie Husten, Bronchitis und Schnupfen eingesetzt werden kann.
    • Wundheilung, weil der Gundermann entzündungshemmend und antibakteriell und  damit zur Wundheilung eingesetzt werden kann.
    • Darmbeschwerden, da der Gundermann verdauungsfördernd wirken und deswegen bei Darmbeschwerden wie Verstopfung und Durchfall zum Einsatz kommen kann.

    Rezepte

     

    Gundermann-Tee

     

    Zutaten, die für die Zubereitung eines Tees aus Gundermann benötigt werden:

    • 1 EL Gundermannblätter
    • 250 ml heißes Wasser

    Die Gundermannblätter in das heiße Wasser geben und 10 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen und trinken.

     

    Gundermann-Salbe

     

    Zutaten, die für die Herstellung einer Salbe aus Gundermann benötigt werden:

    • 50 g Gundermannblätter
    • 200 ml Olivenöl
    • 20 g Bienenwachs

    Die Gundermannblätter in das Olivenöl geben und in einem Wasserbad bei schwacher Hitze 2 Stunden ziehen lassen. Das Öl abseihen und das Bienenwachs darin schmelzen. Die Gundermannsalbe in ein Glasgefäß abfüllen und abkühlen lassen.

     

    Gundermann-Tinktur

     

    Zutaten, die für die Herstellung einer Tinktur aus Gundermann verwendet werden:

    • 100 g Gundermannblätter
    • 500 ml hochprozentiger Alkohol (40-70 %)

    Die Gundermannblätter in das Alkohol geben und an einem dunklen, kühlen Ort 4-6 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und in Tropfflaschen abfüllen.

     

    Risiken und Nebenwirkungen

     

    Der Gundermann ist in der Regel gut verträglich. Bei innerlicher Anwendung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Schwangere und stillende Frauen sollten den Gundermann nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.