Die Distel

 

Die Distel ist auch in ihrer heilenden Wirkung eine wertvolle Quelle für Bitterstoffe. Denn Bitterstoffe regen die Verdauung an und fördern die Produktion von Gallenflüssigkeit.

 

Name und Familie

 

Die Distel (Carduus) ist eine Gattung von Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es gibt etwa 100 verschiedene Distelarten, die in Europa, Asien und Afrika heimisch sind.

 

Geschichte

 

Die Distel ist seit der Antike bekannt und wurde bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern als Heilpflanze verwendet. In der Volksmedizin wird die Distel bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, unter anderem bei Lebererkrankungen, Gallenblasenerkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.

 

Beschreibung

 

Distelpflanzen sind ein- oder mehrjährig und können je nach Art eine Höhe von 10 bis 200 cm erreichen. Der Stängel ist meist stachelig. Die Blätter sind länglich bis lanzettlich und am Rand gezähnt. Die Blüten sind in dichten Köpfen angeordnet und können je nach Art gelb, rot, violett oder weiß sein.

 

Distelpflanzen sind in Deutschland weit verbreitet und wachsen auf Wiesen, Weiden und an Waldrändern. Sie sind sonnig bis halbschattig und winterhart. Distelpflanzen vermehren sich durch Samen oder durch Wurzelausläufer.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Wurzeln der Distel werden im Herbst gesammelt. Die Blätter und Blüten werden im Frühjahr oder Sommer gesammelt.

 

Inhaltsstoffe

 

Die Wurzeln der Distel enthalten Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide und Mineralstoffe. Die Blätter und Blüten enthalten Bitterstoffe, Flavonoide und Vitamin C. Damit kann die Distel eine leberstärkende, verdauungsfördernde und harntreibende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Die Distel kann bei Magen-Darm- und Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden. Auch kann sie bei Leber- oder Gallenblasenerkrankungen lindernd wirken. Darüber hinaus kann sie bei Harnwegserkrankungen helfen.

 

Rezepte

  • Distelwurzel-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Distelwurzel mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Distelblätter- und Blüten-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Distelblätter und Blüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Distelwurzel-Tinktur: 100 g getrocknete Distelwurzel mit 500 ml Alkohol ansetzen und 6 Wochen ziehen lassen.

Auch kann die Distel äußerlich als Umschlag mit Distelblättern im Fall von Hauterkrankungen oder Entzündungen angewendet werden.

 

Einsatzmöglichkeiten in der Küche

 

Distel-Limonade ist ein erfrischendes Getränk, das aus Distelblättern und Blüten hergestellt wird.

 

Rezept für Distel-Limonade

 

Zutaten, die für die Zubereitung von Distel-Limonade benötigt werden:

  • 1 Handvoll frische Distelblätter
  • 1 Handvoll frische Distelblüten
  • 2 Zitronen
  • 1 Liter Wasser
  • 200 g Zucker
  • optional: Minze zur Verfeinerung der Distel-Limonade

Die Zubereitung erfolgt dann mittels der aufgeführten Zutaten anhand der im Folgenden genannten Schritte:

  1. Die Distelblätter und Blüten waschen und in einen Topf geben.
  2. Die Zitronen waschen und in Scheiben schneiden.
  3. Das Wasser und den Zucker hinzufügen und zum Kochen bringen.
  4. Die Hitze reduzieren und etwa 10 Minuten köcheln lassen.
  5. Die Mischung abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen.
  6. Die Limonade in Flaschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Risiken und Nebenwirkungen

 

Die Distel ist in der Regel gut verträglich. Bei Allergikern kann es zu allergischen Reaktionen kommen.