Bärlauch - das Frühlingskraut mit vielen Talenten
Name und Familie
Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Er ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch.
Geschichte
Der Bärlauch ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Er wurde bereits von Hippokrates und Dioskurides erwähnt. In der Volksmedizin wird Bärlauch bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, darunter Verdauungsbeschwerden, Bluthochdruck und Frühjahrsmüdigkeit.
Beschreibung
Der Bärlauch ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu 30 Zentimeter hoch werden kann. Der Stängel ist aufrecht und glatt. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und haben einen herzförmigen Grund. Die Blüten sind weiß und blühen von April bis Mai.
Der Bärlauch wächst häufig an schattigen, feuchten Standorten, wie in Laubwäldern, Auenwäldern und an Bachläufen. Er ist ein Lichtkeimer und bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Bärlauch ist winterhart und kann sich durch Samen und Teilung vermehren.
Ernte
Die Blätter des Bärlauchs können von April bis Mai geerntet werden. Die Blüten können von April bis Mai geerntet werden.
Inhaltsstoffe
Der Bärlauch enthält unter anderem Allicin, Senfölglykoside, Flavonoide und Vitamin C. Allicin ist für den typischen Knoblauchgeruch des Bärlauchs verantwortlich. Die Senfölglykoside können antibakterielle und antiviral wirken. Die Flavonoide haben eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.
Heilwirkung
Der Bärlauch hat eine verdauungsfördernde, blutreinigende und antibakterielle Wirkung. Er wird daher bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Blähungen und Magenschmerzen eingesetzt. Auch kann er bei Bluthochdruck oder Frühjahrsmüdigkeit helfen. Zudem kann er bei Atemwegsinfektionen oder Hauterkrankungen verwendet werden.
Anwendung
Der Bärlauch kann als Tee, Abkochung, Tinktur oder Frischpflanzensaft angewendet werden.
Rezepte
Bärlauchtee
Zutaten, die für die Zubereitung eines Tee aus Bärlauch benötigt werden:
Die Bärlauchblätter in das kochende Wasser geben und 5 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen und warm trinken.
Bärlauchabkochung
Zutaten, die bei der Zubereitung einer Abkochung aus Bärlauch verwendet werden können:
Die Bärlauchblätter in das Wasser geben und zum Kochen bringen. 5 Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen und 10 Minuten ziehen lassen. Den Abkochung abseihen und warm trinken.
Bärlauchtinktur
Zutaten, die für die Herstellung einer Tinktur aus Bärlauch verwendet werden können:
Die Bärlauchblätter in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol übergießen. Das Glas verschließen und an einem dunklen und kühlen Ort 2 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
Frischpflanzensaft
Eine Handvoll Bärlauchblätter waschen und mit einem Entsafter entsaften. Den Saft frisch trinken.
Risiken und Nebenwirkungen
Der Bärlauch ist in der Regel unbedenklich. Bei Überdosierung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Bärlauch sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.