Breitwegerich: Das Heilkraut für Wunden und Entzündungen

 

Name und Familie

 

Breitwegerich (Plantago major) ist eine einheimische Pflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Sie ist in ganz Europa, Asien und Afrika verbreitet und kommt auch in Nordamerika vor. Breitwegerich ist auch als "Pferdeminze" oder "Gänseblümchen des Weges" bekannt.

 

Geschichte

 

Breitwegerich ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Bereits Hippokrates und Dioskurides beschrieben seine Verwendung zur Wundheilung und zur Behandlung von Hauterkrankungen. Im Mittelalter wurde Breitwegerich auch zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt.

 

Beschreibung

 

Breitwegerich ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 40 cm hoch werden kann. Der Stängel ist aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind breit und eiförmig geformt und sitzen in einer grundständigen Rosette. Die Blüten sind winzig und unscheinbar und stehen in ährigen Blütenständen. Breitwegerich blüht von Juni bis September.

 

Breitwegerich wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Er ist an nährstoffreichen, feuchten Böden zu finden. Breitwegerich ist winterhart und kann sich durch Samen oder Selbstaussaat vermehren.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Blätter und Blüten von Breitwegerich können von April bis September gesammelt werden. Die Blätter werden am besten vor der Blütezeit geerntet. Die Blüten werden am besten in voller Blüte geerntet.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Breitwegerich enthält unter anderem Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe. Schleimstoffe können reizlindernd und schleimlösend wirken. Gerbstoffe haben adstringierende und entzündungshemmende Eigenschaften. Flavonoide wirken antioxidativ und antibakteriell. Bitterstoffe regen die Verdauung an.

 

Anwendung

 

Breitwegerich kann zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und Hautausschlägen verwendet werden, weil er entzündungshemmend wirkt. Auch kann er bei Entzündungen der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts und der Harnwege eingesetzt werden, weil er schmerzlindernde Eigenschaften hat und Entzündungen entgegenwirkt. Darüber hinaus kann Breitwegerich bei Magen-Darm-Beschwerden wie wie Durchfall, Verstopfung und Blähungen helfen, da er schleimlösend und krampflösend wirkt. 

 

Rezepte

  • Tee: 1 Teelöffel getrocknetes Breitwegerichkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Abkochung: 2 Teelöffel getrocknetes Breitwegerichkraut mit 200 ml Wasser zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Kompresse: Frische Breitwegerichblätter waschen und auf die betroffene Stelle legen.
  • Tinktur: 50 g getrocknetes Breitwegerichkraut mit 250 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 2 Wochen ziehen lassen.

Mögliche Nebenwirkungen

 

Breitwegerich ist in der Regel gut verträglich. Bei Überdosierung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.