Ampfer - ein vielseitiges Heilkraut
Name und Familie
Der Ampfer (Rumex acetosa) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Er ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch und wird auch in Nordamerika und Australien eingebürgert.
Geschichte
Der Ampfer ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Er wurde bereits von Hippokrates und Galen verwendet. In der Volksmedizin wird Ampfer gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt, darunter Verdauungsbeschwerden, Blutarmut und Rheuma.
Beschreibung
Der Ampfer ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Der Stängel ist aufrecht und grün oder rötlich gefärbt. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und haben einen gezackten Rand. Die Blüten sind klein und grünlichgelb und blühen von Juni bis August.
Der Ampfer wächst häufig an feuchten Wiesen und Weiden. Er ist ein Lichtkeimer und bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Ampfer ist winterhart und kann sich durch Samen und Teilung vermehren.
Ernte
Die Blätter und Stängel des Ampfers können von April bis September geerntet werden. Die Wurzeln werden im Herbst geerntet.
Inhaltsstoffe
Der Ampfer enthält unter anderem Oxalsäure, Vitamin C, Flavonoide und Gerbstoffe. Die Oxalsäure ist für den bitteren Geschmack des Ampfers verantwortlich. Die Flavonoide und Gerbstoffe haben eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.
Heilwirkung
Der Ampfer hat eine verdauungsfördernde, blutreinigende und harntreibende Wirkung. Er wird daher bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Blähungen und Magenschmerze eingesetzt. Auch kann er bei Blutarmut oder einer Blasenentzündung helfen. Früher ist Ampfer bei Rheuma oder Nierensteinen zum Einsatz gekommen.
Anwendung
Der Ampfer kann als Tee, Abkochung, Tinktur oder Kompresse angewendet werden.
Rezepte
Ampfertee
Zutaten:
Die Ampferblätter in das kochende Wasser geben und 5 Minuten ziehen lassen. Den Tee abseihen und warm trinken.
Ampferabkochung
Zutaten, die für die Zubereitung benötigt werden:
Die Ampferblätter in das Wasser geben und zum Kochen bringen. 5 Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen und 10 Minuten ziehen lassen. Den Abkochung abseihen und warm trinken.
Ampfertinktur
Zutaten:
Die Ampferblätter in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol übergießen. Das Glas verschließen und an einem dunklen und kühlen Ort 2 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
Ampferkompresse
Zutaten, die bei der Herstellung einer Ampferkompresse verwendet werden können:
Die Ampferblätter in heißem Wasser waschen und zu einer dicken Paste zerdrücken. Die Paste auf ein Tuch geben und auf die betroffene Stelle legen. Die Kompresse mit einem Verband fixieren und 30 Minuten einwirken lassen.
Risiken und Nebenwirkungen
Der Ampfer ist in der Regel unbedenklich. Bei Überdosierung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Menschen mit Nierensteinen sollten den Ampfer nur in Absprache mit einem Arzt verwenden.