Weidenröschen (Epilobium angustifolium)

 

Name und Familie

 

Das Weidenröschen (Epilobium angustifolium) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Es ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch.

 

Geschichte

 

Das Weidenröschen ist bereits seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Es wurde bereits von den Ägyptern, Griechen und Römern verwendet. Im Mittelalter war es ein wichtiges Heilmittel gegen Wunden, Entzündungen und Nierenbeschwerden.

 

In Deutschland wurde das Weidenröschen erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Es wurde damals als Heilpflanze und als Futterpflanze verwendet.

 

Beschreibung

 

Das Weidenröschen ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Sie hat einen aufrechten, verzweigten Stängel und schmale, lanzettliche Blätter. Die Blüten sind rosa oder weiß und blühen von Juni bis September.

 

Das Weidenröschen wächst an Wegrändern, auf Äckern und in Gärten. Es bevorzugt sonnige Standorte und ist winterhart. Es vermehrt sich durch Samen und durch Teilung.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Blätter und die Blüten des Weidenröschens werden im Sommer geerntet. Die Blätter und die Blüten des Weidenröschens haben dabei einen leicht bitteren Geschmack.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Das Weidenröschen ist eine gute Quelle für Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden schützen können. Darüber hinaus enthält das Weidenröschen Flavonoide, Gerbstoffe, Salicylsäure und andere Inhaltsstoffe. Die Flavonoide des Weidenröschens können entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Die Gerbstoffe haben adstringierende und antibakterielle Eigenschaften. Die Salicylsäure, die auch in der Aspirin enthalten ist, kann eine schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Das Weidenröschen kann bei Entzündungen, z.B. einer Blasenentzündung, Magenschleimhautentzündung oder Schmerzen unter anderem Kopf-, Rücken-, Gelenk- oder Muskelschmerzen angewendet werden. Auch kann das Weidenröschen bei Erkältung, Grippe oder Fieber lindernd wirken. Darüber hinaus kann es bei Hauterkrankungen wie beispielsweise Akne oder Ekzemen sowie in der Wundheilung bei der Behandlung von Schürfwunden oder Verbrennungen helfen.

 

Rezepte

  • Weidenröschen-Tee: 1 TL getrocknete Weidenröschenblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Weidenröschen-Tinktur: 50 g getrocknete Weidenröschenblätter mit 500 ml Alkohol (40%) ansetzen und 2 Wochen ziehen lassen.
  • Weidenröschen-Salbe: 50 g getrocknete Weidenröschenblätter mit 100 g Bienenwachs und 100 g Olivenöl ansetzen und erhitzen, bis das Bienenwachs geschmolzen ist.

Mögliche Nebenwirkungen

 

Die Weidenröschen ist in der Regel gut verträglich. Bei Überdosierung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Schwangere und stillende Frauen sollten das Weidenröschen nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.