Wacholder (Juniperus communis)
Name
Wacholder (Juniperus communis) ist eine immergrüne Nadelbaumart aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).
Geschichte
Wacholder ist bereits seit dem Altertum als Heil- und Gewürzpflanze bekannt. In der Antike wurde er unter anderem zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden, Harnwegsinfekten und Rheuma eingesetzt. Im Mittelalter war Wacholder auch als Räuchermittel beliebt, um Krankheiten und böse Geister zu vertreiben.
Wacholder kam bereits vor etwa 10.000 Jahren nach Europa. Er ist in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. In Deutschland ist er vor allem in Mittelgebirge und Alpen anzutreffen.
Beschreibung
Wacholder ist ein langsam wachsender Strauch oder Baum, der eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen kann. Die Äste sind stielrund und mit nadelförmigen Blättern besetzt. Die Blüten sind unscheinbar und erscheinen im Mai. Die Früchte, die Wacholderbeeren, sind blau-schwarz und reifen im Herbst.
Wacholder bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und sandige bis lehmige Böden. Er ist winterhart und kann bis zu 500 Jahre alt werden. Wacholder vermehrt sich durch Samen oder durch Teilung.
Sammlungs- und Erntezeit
Die Wacholderbeeren werden im Herbst, wenn sie vollständig blau-schwarz sind, gesammelt. Sie haben dann einen bitteren, würzigen Geschmack.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Wacholderbeeren enthalten unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe. Die ätherischen Öle sind für die charakteristische Wirkung der Wacholderbeeren verantwortlich. Damit können Wacholderbeeren harntreibend, verdauungsfördernd und entzündungshemmend wirken.
Anwendung
Wacholder wird traditionell zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Durchfall bis hin zur Appetitlosigkeit eingesetzt. Auch bei Harnwegsinfektionen oder Wassereinlagerungen kann er lindernd wirken. Dabei können Wacholderbeeren beispielsweise als Tee, Abkochung oder Tinktur innerlich bzw. äußerlich angewendet werden.
Beispiele für Rezepte
Mögliche Nebenwirkungen
Wacholderbeeren sollten nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 12 Jahren eingenommen werden. Bei Überdosierung können Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel auftreten.