Schlehe (Prunus spinosa) als Heilkraut

 

Name

 

Die Schlehe, auch Schwarzdorn oder Heckenrose genannt, ist eine heimische Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihr lateinischer Name ist Prunus spinosa.

 

Geschichte

 

Schlehe ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Bereits in der Antike wurde sie zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Fieber und Erkältungen eingesetzt. In Deutschland ist die Schlehe seit dem Mittelalter bekannt. Im Mittelalter wurde sie auch als Zäune und Hecken gepflanzt.

 

Beschreibung

 

Die Schlehe ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu 3 Meter hoch werden kann. Sie hat einen starken, verzweigten Stamm und dornenbesetzte Zweige. Die Blätter sind länglich-elliptisch und haben einen gesägten Rand. Die Blüten sind weiß oder rosa und blühen im April und Mai. Die Früchte, die Schlehen, sind länglich-oval und haben eine schwarze Farbe. Sie sind im September und Oktober reif.

 

Schlehen wachsen häufig an Waldrändern, in Hecken und auf Wiesen. Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Schlehen sind mehrjährig und winterhart. Sie vermehren sich durch Samen oder durch Wurzelausläufer.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Früchte der Schlehe werden im September und Oktober geerntet, wenn sie vollständig reif sind. Die Blätter werden im Mai und Juni gesammelt.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Die Früchte der Schlehe enthalten unter anderem die Vitamine C und A, Gerbstoffe, Flavonoide und Pektin. Die Blätter enthalten unter anderem Flavonoide, Gerbstoffe und Saponine. Damit kann die Schlehe eine adstringierende, blutreinigende, harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung haben.

 

Anwendung

  • Die Schlehe wird zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und Verdauungsstörungen wie Durchfall bis hin zur Appetitlosigkeit eingesetzt, da sie eine adstringierende Wirkung hat, die die Schleimhäute der Verdauungsorgane zusammenzieht und so Entzündungen und Durchfall entgegenwirkt.
  • Auch die die Symptome von Erkältungen und Fieber kann die Schlehe wegen ihrer blutreinigenden und schweißtreibenden Eigenschaften lindern.
  • Zudem kann die Schlehe bei Bluthochdruck verwendet werden, weil sie Kalium enthält, das zur Entwässerung des Körpers beiträgt und so den Blutdruck senken kann.
  • Aufgrund ihrer harntreibende Wirkung, die die Ausscheidung von Bakterien aus den Harnwegen fördert, kann die Schlehe bei Harnwegsinfektionen helfen.
  • Darüber hinaus kann sie bei Atemwegserkrankungen oder Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden.

Rezepte

  • Schlehen-Tee: 1 Teelöffel getrocknete Schlehenfrüchte mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Schlehen-Abkochung: 1 Esslöffel getrocknete Schlehenfrüchte mit 200 ml Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Schlehen-Kompresse: Frische Schlehenfrüchte zerdrücken und auf die betroffene Stelle legen.
  • Schlehen-Tinktur: 50 g getrocknete Schlehenfrüchte mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 4 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen.

Mögliche Nebenwirkungen

 

Schlehen sind in der Regel gut verträglich. Bei übermäßigem Verzehr kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Schwangere und stillende Frauen sollten Schlehen nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.