Sanddorn (Hippophae rhamnoides) als Heilkraut

 

Name

 

Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Sie ist in Eurasien und Nordamerika beheimatet und wird auch als Sanddornbeere, Sanddornfrucht oder Sanddornfruchtsaft bezeichnet.

 

Geschichte

 

Sanddorn ist seit Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde er zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen, Hauterkrankungen und Wunden verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Sanddorn zur Stärkung des Immunsystems und zur Behandlung von Erkältungen eingesetzt.

 

Sanddorn wurde im 19. Jahrhundert nach Deutschland eingeführt und wird hier seit dem 20. Jahrhundert auch als Nutzpflanze angebaut. Die Früchte werden zur Herstellung von Saft, Marmelade, Gelee und anderen Produkten verwendet.

 

Beschreibung

 

Sanddorn ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der bis zu 6 Meter hoch werden kann. Die Zweige sind mit Dornen besetzt. Die Blätter sind länglich-lanzettlich und haben eine graugrüne Farbe. Die Blüten sind gelb und erscheinen im Mai und Juni.

 

Sanddorn wächst an trockenen, sandigen Böden. Er ist winterhart und kann bis zu -40 Grad Celsius überstehen. Die Pflanze vermehrt sich durch Samen oder Stecklinge.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Früchte von Sanddorn werden im September und Oktober geerntet. Sie sind dann gelb oder orange und haben einen säuerlich-süßen Geschmack. Die Blätter und Blüten können ebenfalls gesammelt und getrocknet werden.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Sanddorn enthält als Inhaltsstoffen unter anderem Vitamine (A, C, E, K, B1, B2, B6, B12), Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan), Flavonoide (Quercetin, Rutin, Myricetin) und Carotinoide (Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin). Insgesamt kann Sanddorn auch aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe eine antioxidative, entzündungshemmende, immunstärkende, hautpflegende, blutreinigende und blutdrucksenkende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Sanddorn kann zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen verwendet werden. Auch bei Hauterkrankungen und Wunden kann er helfen. Zudem kann Sanddorn im Fall von Erkältungen und Grippe lindernd wirken.

 

Rezepte

  • Sanddornsaft: 100 g Sanddornfrüchte in einem Topf mit 500 ml Wasser aufkochen. Anschließend 10 Minuten köcheln lassen und abseihen. Den Saft noch heiß in sterile Flaschen abfüllen und kühl lagern.
  • Sanddorn-Tee: 1 TL Sanddornblätter oder -blüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Sanddorn-Kompresse: 1 TL Sanddornöl mit 1 EL Wasser vermischen und auf ein Tuch geben. Das Tuch auf die betroffene Stelle legen und 15 Minuten einwirken lassen.
  • Sanddorn-Tinktur: 50 g Sanddornfrüchte mit 500 ml Alkohol (35-40 %) ansetzen und 6 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Anschließend abseihen und in dunkle Flaschen abfüllen.

Potentielle Nebenwirkungen

 

Sanddorn ist in der Regel gut verträglich. Bei Überdosierung kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Schwangere und stillende Frauen sollten Sanddorn nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen.