Melisse (Melissa officinalis) als Heilpflanze

 

Im Folgenden wird die Melisse, die ebenfalls ein beliebtes Gewürz darstellt, in ihrer Wirkung als Heilpflanze betrachtet. Als Gewürz kann die Melisse als Zutat für Salate, Suppen oder in Desserts verwendet werden.

 

Name

 

Die Melisse (Melissa officinalis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie wird auch als Zitronenmelisse, Honigblume oder Bienenkraut bezeichnet.

 

Geschichte

 

Die Melisse ist eine alte Heilpflanze, die schon seit der Antike verwendet wird. Sie wurde zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen, Schlafstörungen und nervösen Beschwerden eingesetzt. Im Mittelalter war die Melisse ein wichtiges Arzneimittel, das in vielen Kräuterbüchern erwähnt wird.

 

Die Melisse kam im 16. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland. Sie ist heute in ganz Europa und in Teilen Asiens verbreitet.

 

Beschreibung

 

Die Melisse ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann. Sie hat einen aufrechten, verzweigten Stängel und große, eiförmige Blätter. Die Blüten sind hellgelb und stehen in traubigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.

 

Die Melisse wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie ist nicht wählerisch hinsichtlich des Bodens und ist winterhart. Die Melisse vermehrt sich durch Samen oder durch Teilung.

 

Sammlung und Ernte

 

Die Blätter der Melisse können von Juni bis August gesammelt oder geerntet werden. Sie sollten an einem sonnigen Tag gesammelt werden, wenn die Pflanze in voller Blüte steht.

 

Inhaltsstoffe

 

Die Blätter der Melisse enthalten ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe und Bitterstoffe. Dabei können die ätherischen Öle der Melisse beruhigend, krampflösend und antibakteriell wirken. Die Flavonoide haben entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken zusammenziehend wieadstringierend und die Bitterstoffe regen die Verdauung an.

 

Anwendungsgebiete

 

Die Melisse kann bei Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden. Auch kann sie bei eher psychisch bedingten Beschwerden wie Schlafstörungen oder Nervosität bis hin zu Angstzuständen lindernd wirken. Dabei kann die Melisse innerlich (z.B. als Tee) sowie äußerlich (u.a. als Umschlag) angewendet werden.

 

Rezepte

  • Melissetee: 1 TL getrocknete Melisseblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Melisse-Umschlag: 1 EL Melisseblätter mit 1 EL Wasser vermischen und auf die betroffene Stelle legen.

Anwendungsmöglichkeiten in der Küche

 

Für Melisse-Limonade werden eine Handvoll frische Melisseblätter und 200 ml Wasser benötigt. Blätter und Wasser sind zusammen aufzukochen, um sie dann für 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend wird das Gemisch abgeseiht und mit 200 ml kaltem Wasser und 100 ml Zitronensaft vermischt.

 

Risiken und Nebenwirkungen

 

Die Melisse ist in der Regel gut verträglich. Bei Allergien gegen Melisse sollte die Pflanze nicht verwendet werden.