Kümmel (carum carvi) als Heilkraut

 

Name

 

Kümmel (carum carvi) ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch und wird seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet.

 

Geschichte

 

Die ältesten Nachweise für die Verwendung von Kümmel als Heilpflanze stammen aus dem alten Ägypten. Hier wurde er bereits im 16. Jahrhundert v. Chr. zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Im antiken Griechenland und Rom wurde Kümmel ebenfalls zur Linderung von Bauchschmerzen, Blähungen und Magenkrämpfen verwendet.

 

Im Mittelalter war Kümmel eine der wichtigsten Heilpflanzen in Europa. Er wurde zur Behandlung von einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter Verdauungsstörungen, Erkältungen, Atemwegserkrankungen und Menstruationsbeschwerden.

 

Beschreibung

 

Kümmel erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm. Der Stängel ist aufrecht und verzweigt. Die Blätter sind doppelt gefiedert und haben einen starken, würzigen Geruch. Die Blüten sind weiß oder hellgelb und stehen in Dolden zusammen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.

 

Kümmel wächst auf Äckern, Wiesen und an Wegrändern. Er bevorzugt einen sonnigen Standort und ist winterhart. Kümmel ist einjährig und vermehrt sich durch Samen.

 

Ernte

 

Die Samen von Kümmel werden im August und September geerntet. Die Blätter und Blüten können von Juni bis August gepflückt werden.

 

Inhaltsstoffe

 

Die Samen von Kümmel enthalten ätherisches Öl, das aus den Inhaltsstoffen Carvon, Limonen und Alpha-Pinen besteht. Außerdem enthalten sie Flavonoide, Cumarine und Triterpene. Damit kann Kümmel eine krampflösende, verdauungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung haben.

 

Anwendung

 

Kümmel kann in der Heilkunde zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Magenkrämpfen verwendet werden. Auch kann Kümmel bei Menstruationsbeschwerden unterstützen. Zudem kann Kümmel Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Husten lindern sowie bei Erkältungen im Allgemeinen helfen. Dabei kann Kümmel innerlich als Tee, Abkochung oder Tinktur angewendet werden. Äußerlich kann er als Einreibung bei Magenkrämpfen und Koliken eingesetzt werden.

 

Rezepte

 

  • Kümmeltee: 1 TL Kümmelsamen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Kümmel-Abkochung: 1 TL Kümmelsamen mit 200 ml Wasser zum Kochen bringen, dann 10 Minuten köcheln lassen und abseihen.
  • Kümmel-Tinktur: 10 g Kümmelsamen mit 100 ml Alkohol übergießen und 2 Wochen ziehen lassen.

Risiken und Nebenwirkungen

 

Kümmel ist in der Regel gut verträglich. In hohen Dosen kann er jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Schwangere und stillende Frauen sollten Kümmel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.