Hirtentäschel Capsella bursa-pastoris)

 

Neben seiner heilenden Wirkung können die Samen des Hirtentäschels, die essbar sind, zu einem nahrhaften Salat verarbeitet werden. Auch wird das Hirtentäschel als Heilpflanze in der Tiermedizin verwendet.

 

Name und Zugehörigkeit

 

Das Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Es ist in Europa, Asien und Afrika weit verbreitet und wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet.

 

Geschichte

 

Das Hirtentäschel wurde bereits im antiken Griechenland und Rom als Heilmittel geschätzt. Es wurde zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Wunden und Blutungen eingesetzt.

 

Im Mittelalter war das Hirtentäschel ein beliebtes Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten. Es wurde auch als Aphrodisiakum und zur Bekämpfung von bösen Geistern verwendet.

 

Beschreibung

 

Das Hirtentäschel erreicht eine Wuchshöhe von etwa 10 bis 50 cm. Es hat einen aufrechten, verzweigten Stängel und lanzettförmige Blätter. Die Blüten sind weiß oder hellrosa und stehen in doldenförmigen Blütenständen zusammen. Die Blütezeit ist von April bis September. Das Hirtentäschel ist eine sehr ertragreiche Pflanze, da eine einzige Pflanze bis zu 64.000 Samen produzieren kann.

 

Vorkommen und Standort

 

Das Hirtentäschel wächst auf Wiesen, Weiden, an Wegesrändern und in Gärten. Es ist eine anspruchslose Pflanze, die sowohl sonnige als auch schattige Standorte und nährstoffreiche Böden bevorzugt.

 

Ernte

 

Die Blätter und Blüten des Hirtentäschels werden im Mai bis September geerntet. Sie werden dann frisch oder getrocknet verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

 

Die Blätter und Blüten des Hirtentäschels enthalten Bitterstoffe, Flavonoide und Vitamin C. Damit kann das Hirtentäschel entzündungshemmend, blutstillend und blutreinigend wirken.

 

Anwendung

 

Das Hirtentäschel kann bei Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall verwendet werden. Auch in der Behandlung von Blutungen, Wunden oder Entzündungen kann es helfen. Dabei kann das Hirtentäschel in Form von Tee, Abkochung, Tinktur oder Salbe angewendet werden.

 

Beispiele für Rezepte

  • Hirtentäschel-Tee: 1 Teelöffel Blätter und Blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Hirtentäschel-Abkochung: 1 Teelöffel Blätter und Blüten mit 1 Tasse Wasser aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Hirtentäschel-Tinktur: 50 g Blätter und Blüten mit 500 ml Alkohol (40 %) ansetzen und 4 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen.
  • Hirtentäschel-Salbe: 10 g Hirtentäschel-Tinktur mit 100 g fettem Öl (z. B. Mandelöl) vermischen.

Mögliche Nebenwirkungen

 

In hohen Dosen kann das Hirtentäschel zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Schwangere und stillende Frauen sollten das Hirtentäschel nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.